Dieses populäre Wort „DOJO“ wird von vielen Anhängern der Kampfkünste gebraucht, ohne dass sie den eigentlichen Inhalt kennen. Es bedeutet nicht einfach „Saal“, sondern eher der Ort, an dem man sich mit dem „Wahren“ befasst. Die Bedeutung der beiden Schriftzeichen deckt sich. Welche Überraschung also für jemanden, der die Bedeutung nicht kennt und ein Dojo aus einer gewissen Kampfeslust heraus aufsucht. Man sollte über den folgenden Satz des verstorbenen Meisters Funakoski Gichin nachdenken: Karate ni sente nashi (derjenige der Wissen besitzt, braucht sich nicht seiner Hand zu bedienen).
Eintritt in das Karate Dojo
Anstelle von ‚Eintritt‘ könnte man auch ‚Zulassung‘ sagen. Das Dojo, von dem hier die Rede ist, hat
nichts mit den Dojos zu tun, bei denen Wettkämpfe im Mittelpunkt stehen.
Misstrauen Sie aber auch den Dojos, in denen man Sie zu höflich oder zu liebenswürdig empfängt. Karate bleibt Karate: es kommt vor, dass Sensei (die Meister) mit guten Manieren und einer Reihe von beeindruckenden Dangraden oft etwas verstecken. Obwohl ich kein Mann der Sprichwörter bin, möchte ich eine berühmte tibetanische Redeweise zitieren: „Was dir gut erscheint, ist nicht immer das beste“.
Die Achtung gegenüber dem Dojo und der Gruß
Man geht in ein Dojo nicht wie in ein Kaufhaus, der Ort, an dem das Studium aus Ihnen einen anderen Menschen machen wird, gebietet Achtung. Sobald man eingetreten ist, grüßt man dieses „Allerheiligste“, wie dieser Ort in Japan genannt wird. Hier ergründet der Sensei den wahren Kern des Budo. Funakoshi Gichin sagte hierzu:
„Der Gruß zu Beginn und der Gruß am Schluss ist eine Sache, die nicht vergessen werden darf.“
Danach grüßt man – vor dem Betreten – den Tatami oder Teppich. Dieser Gruß darf keine einfache Bewegung des Kopfes oder des Oberkörpers sein, um jemanden einen Gefallen zu tun oder weil man hierzu aufgefordert wurde. Dieser Gruß muss von Herzen kommen. Schon hieran erkennt man den wahren Karateka. Vergessen Sie nicht, dass Karate, wie alle anderen Kampfkünste die Kunst der Selbstbeherrschung ist. In diesem Zusammenhang soll ein weiterer Satz des Meisters Funakoshi Gichin erwähnt werden, der allerdings aus dem klassischen Griechenland stammt: Um die anderen zu kennen, muss man sich zunächst selbst erkennen.